In der Woche vom 27.03.-03.04.17 fand wieder der Kurs für die Vorschulkinder „Stark gemacht“ statt. Der Kurs begann zunächst mit einem Elternabend, in dem die Kursleiterin Andrea Jall den Eltern die Ziele des Kurses und ihre Vorgehensweise erklärt. Es geht darum, Anregungen zur Prävention gegen sexuellen Missbrauch, Gewalt an Schulen und im Kindergarten zu sprechen. Jeder möchte seinem Kind eine „unbeschwerte“ Kindheit erhalten. Aber unsere Kinder müssen sich den Einflüssen ihrer Umgebung stellen und mit ihnen umgehen lernen. Das bedeutet Sicherheit, denn wenn unsere Kinder frühzeitig Gefahren erkennen, dann haben sie die Möglichkeit, Lösungen zu finden, die sie schützen. Nach dem Elternabend fanden zwei Kurseinheiten mit den Kindern in Kleingruppen sowie ein Eltern-Kindnachmittag statt.

Beim Kinderkurs spricht  Andrea Jall mit den Kindern über das Stark sein. Wo können wir stark sein? Die Kinder haben viele Ideen und einige boxen sogleich mit ihren Armen in die Luft und treten mit ihren Füßen; einige wissen auch, dass man mit dem Kopf stark sein kann, nämlich mit dem Denken! Frau Jall leitet zu den Gefühlen über, die man spüren kann. Man kann sie nicht sehen, aber man sieht, was sie bewirken können (z.B. wenn man wütend ist, zeigt man eine Faust oder man sagt schlimme, verletzende Worte). Wir spüren es in unserem Herzen, wenn es weh tut!

Frau Jall will die Kinder im Körper, Kopf und in den Gefühlen stark machen! Sie übt mit den Kindern, wie diese mit ruhiger Stimme und einer bestimmten Körperhaltung sagen können:“ Das geht dich gar nichts an, lass mich in Ruhe!

Nach ein paar Beispielgeschichten stellt Frau Jall den Kindern einige „Fallen“. Sie macht mit ihnen eine Wette:“ „Wenn ihr mit mir geht, habe ich gewonnen und ihr verloren. Wenn ihr bei der Erzieherin bleibt, habe ich verloren. Als Zeichen, dass es eine Falle ist, legt sie ein braunes Tuch über ihre Schulter.

Bei der ersten Falle werden die Kinder mit einer Süßigkeiten Pause gelockt und alle Kinder gehen mit ihr mit.

Bei der zweiten Falle werden sie mit einem Papa Dino gelockt, der so groß ist, dass Frau Jall ihn nicht in den Bewegungsraum mitbringen konnte und wieder gehen alle Kinder mit.

Bei der dritten Falle lockt sie die Kinder damit, Holz zu holen um eine Ente auszusägen. Es geht nur noch ein Kind mit. Sie macht aber auch die Kinder aufmerksam, dass die Leute die etwas Böses vorhaben, nicht so ein braunes Tuch tragen wie sie. Man kann Menschen mit bösen Absichten nicht an ihrem Äußeren erkennen.

Frau Jall zeigt den Kindern noch „Waffen“, die sie im Notfall benutzen und sich damit wehren können. Sie zieht Schützer an Arm und Bein an und die Kinder dürfen mit ihren Fäusten und Füßen darauf schlagen/treten. Weitere Wirkungsvolle „Waffen“ sind die  „Tigerkrallen“(mit Fingern kratzen) und an den Haaren den Kopf nach unten ziehen. Danach sollen sie losrennen und Hilfe holen, z.B. am nächsten Haus klingeln oder einen anderen Erwachsenen ansprechen.

Frau Jall fragt bei den Kindern nach was sie tun können, wenn sie jemand kitzeln oder streicheln möchte und sie es nicht wollen. Wir üben die Situation, indem Frau Jall das Knie eines Kindes berührt. Die Kinder schieben die fremde Hand weg und rufen laut: „Lass das, ich mag das nicht!“